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Projektingenieur Florian Zitzmann bei der Arbeit im Hydrometallurgischen Technikum

Das neue hydrometallurgische Technikum der ANZAPLAN

ANZAPLAN rüstet sich für die kontinuierlich steigende Nachfrage nach Rohstoffen für die Mobilitätskonzepte der Zukunft. Das aktuelle Bestandstechnikum wurde um ein hochmodernes, hydrometallurgisches Technikum ergänzt.

Wir erleben es jeden Tag, wie die E-Mobilität gewaltig an Fahrt aufnimmt. Automobilfirmen und Batteriehersteller weltweit übertrumpfen sich gegenseitig mit Ankündigungen zu neuen Fabriken und erweiterten Produktionszielen. Der sich gerade abspielende technologische Wandel hat zur Folge, dass eine stark wachsende Nachfrage nach Batterierohstoffen wie z.B. Graphit und Lithium, die als Anoden- und Kathodenmaterialien in Lithiumionenbatterien zum Einsatz kommen, besteht.

Die enormen prognostizierten Materialbedarfe lassen nur einen Vergleich mit dem Rohstoffhunger zu Beginn der industriellen Revolution zu. Bei dem eingeschlagenen Entwicklungspfad, der auf den Nachhaltigkeitsaspekt (Dekarbonisierung) setzt, sind für die kommenden Jahre historisch nicht gekannte Rohstoffbedarfe in den Bereichen Lithium und Graphit, aber auch in den Seltenen Erden, dem hochreinen Quarz oder speziellen Nickelverbindungen zu erwarten. Deren Einsatz ist in den relevanten Wasserstofftechnologien, Lithiumionen-Hochleistungsspeichern, Feststoffbatterien, elektrischen Traktionsmotoren, Windkraftanlagen, Computerchips und Hochleistungs-Permanentmagneten unumgänglich.

Vor diesem Hintergrund hat ANZAPLAN neben dem aktuellen Bestandstechnikum ein hochmodernes, hydrometallurgisches Technikum errichten lassen. Ziel ist es, das Angebot im Bereich der Pilotierung, Prozessvalidierung und Musterproduktion für die besonders nachgefragten, hochveredelten Rohstoffe weiter konsequent auszubauen.

Das Technikum bietet beste Bedingungen, die im Labor entwickelten und an den spezifischen Rohstoff und Kundenwunsch angepassten Prozesse flexibel in den Pilotmaßstab zu übertragen. Dabei werden Prozesseinheiten wie Kalzinierung, Laugung, Fällung, Ionenaustausch, Evaporation und Kristallisation so kombiniert, dass die gewünschten Mengen und Qualitäten der Produkte individuell nach Kundenwunsch zur Verfügung gestellt werden können. Wichtiger Teil der Pilotierung ist neben der Bereitstellung von Mustern auch die Erzeugung von Prozessdaten, die für ein verlässliches Engineering und Upscaling der Anlage in den Produktionsmaßstab benötigt werden.

Betrieb des Reaktors durch Techniker Frank Jacobi 

Eine weitere Neuerung stellt die Ausstattung des Technikums mit Schaltschrank und speicherprogrammierbarer Steuerung (SPS) dar. Sie erlaubt eine maßgeschneiderte Automatisierung des Pilotbetriebs und auch eine über Wochen kontinuierliche Fahrweise.

Das neu geschaffene, hydrometallurgische Technikum ist somit ein weiterer Meilenstein, um das Angebot der ANZAPLAN dem weltweiten Rohstoffbedarf rasant wachsender Hochtechnologien anzupassen und unseren Kunden Geschwindigkeit und Kompetenz umfassend zur Verfügung zu stellen.

Dr. Sebastian Prinz